Ärger mit dem Amt und der Nachbarschaft ?

Wer auf “Krawall” aus ist, gegen den kann man sich schlecht wehren.

Fast täglich findet man Meldungen in den Zeitungen, im Radio, im Fernsehen:  Über den “guten” Nachbarn, den einfach alles stört, den Konkurrenten, der sich durch Sie bedrängt fühlt, den Weltverbesserer, der sich in seiner sozialen Umgebung profilieren möchte ?
Lackverarbeitung in der Nachbarschaft bietet zum Meckern immer gute Voraussetzungen.

Meistens sind es Geräusche oder Gerüche

Liegt Ihr Betrieb in einem Industriegebiet, haben Sie die wenigsten Probleme. In einem Mischgebiet kann es gelegentlich Probleme geben. Vor allem dann, wenn die Wohnbebauung in Ihrer unmittelbaren Umgebung beginnt. Eng wird es möglicherweise in einem Wohngebiet, wo Sie ganz unspektakulär in einer Garage anfangen wollen.

Gegen berechtigte Beschwerden kann man etwas tun:

Stellen Sie die Ursachen fest und befassen Sie sich mit der Lösung des Problems.

Geräusche lassen sich relativ leicht in den Griff bekommen. Der Ventilator läßt sich einkapseln, Lärm durch die Fortluft nach draußen wird mit einem Rohrschalldämpfer reduziert, Lärm nach innen durch einen oder eine Kombination von Ansaugschalldämpfern. Es ist alles nur eine Frage der akustischen und luftttechnischen Auslegung.

Geruchsbelästigungen zu entschärfen ist schon komplizierter. Wenn Sie Lösungsmittel freisetzen und ungeschickt nach draußen leiten, die Hauptwindrichtung die Fortluft dann noch zum Nachbarn trägt, haben Sie ein Problem. In den allermeisten Fällen hilft ein ausreichend hoher Abluftkamin, der über eine Deflektorhaube die Fortluft mit großer Luftgeschwindigkeit senkrecht nach oben bläst und sich in der Atmosphäre unter die zulässigen Grenzwerte verdünnt.
Die Verlängerung des Fortluftkamines um 2-3 m wirkt oft Wunder, aber wirklich beurteilen kann man die Problematik erst, wenn man das gesamte nachbarliche Umfeld kennt.

Finger weg von Umluft-, Bastel- und Do-it-Yourself-Aktivkohlefilter-Lösungen

Sie tun sich damit keinen Gefallen. Die gebräuchlichen Filtermedien (Glasfaser- oder Kunststoffvliese) entfernen die festen Lackbestandteile.
Lösungsmitteldämpfe lassen sich damit nicht herausfiltern. Selbst wenn Sie auschließlich Wasserlacke und mehrstufige Filtersysteme verwenden, kommen Sie um einen Frischluftanteil an der Umluft von 10- 20 % nicht herum, denn auch wasserlösliche Lacke riechen.  Am besten, Sie lassen es Ihrer Gesundheit zuliebe ganz sein mit einem Umluftsystem.
Aktivkohlefilter sind wirksam, wenn sie richtig dimensioniert sind und regelmäßig gewartet werden. Es ist kompliziert, den tatsächlichen Belastungsgrad des Filtermediums zu bestimmen. Das Filtermedium muß nach Sättigung ausgetauscht und entsorgt werden. Der Beginn ist eine relativ große Investition und die Fortsetzung sind hohe Folgekosten für den laufenden Betrieb.
Verfolgen Sie einfach mal die Meinung von Fachleuten in den einschlägigen Foren.

 

Die bessere Strategie

Suchen Sie Kontakt zu den kompetenten Beratungs- und Genehmigungsstellen.
Fragen Sie die anderen Nachbarn in der näheren Umgebung, ob an dem Gemeckere wirklich etwas dran ist.
Gut, wenn der Meckerer in der Nachbarschaft als Querulant bereits bekannt ist.
Kooperieren Sie mit den Behörden. Bitte Sie sie um Hilfe. Zeichnen Sie dem Umfang Ihrer
echten Lackierzeiten auf und relativieren dadurch den Beschwerdeumfang.
Bleiben Sie mit den Amtsträgern im Gespräch und tragen vor, was Sie bereits tun bzw. getan haben.
Verweisen Sie auf die anderen Nachbarn, die sich nicht belästigt fühlen.
Wenn die Grenzwerte im zulässigen Bereich liegen, kann Ihnen auch der „böse Nachbar“ nicht am Zeug flicken.
Auch dann nicht, wenn er versucht, die Behörden für seine Zwecke einzuspannen.

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