Tipps zur Errichtung einer integrierten ortsveränderlichen Beschichtungseinrichtung unter Verwendung einer Standard-Spritzwand und eines handelsüblichen Seetransport- oder Lagercontainers
Die Integration eines Spritzstandes in einen laufenden Produktionsprozeß ist immer eine Herausforderung. Es müssen sowohl baurechtliche als auch arbeitssicherheitstechnische Kriterien Berücksichtigung finden. Die praxiserprobte und kostengünstige Installation eines Spritzstandes in einem Luftleittunnel bietet hinsichtlich der Definition der Ex-Zone, des Materialflusses, der Arbeitssicherheit und des Investitionsvolumens ein Optimum an Vorteilen.
Bedarfsanalyse
Beschichtungsbetríebe benötigen in bestimmten Bedarfsfällen (z.B. Auftragsspitzen, Gelegenheitsarbeiten, Integration in bestehende Produktionsabläufe) eine spezielle Beschichtungseinrichtung, die erforderliche Kriterien erfüllen muß:
- Arbeitssicherheit
- Umweltverträglichkeit
- Kosteneffizienz für die Investition und den Arbeitsprozess
Arbeitssicherheit und Umweltverträglichkeit
Unter Berücksichtigung der seit 2015 geltenden Verordnung zur Arbeitssicherheit sind Bestimmungen aus unterschiedlichen Regelwerken anzuwenden.
Da die Umsetzung einzelner Bestimmungen nach meiner Einschätzung als Voraussetzung mindestens sehr gute juristische und versicherungstechnische Kenntnisse erfordert und deren Praxistauglichkeit in einigen Fällen nicht so ohne weiteres erkennbar ist, hält man sich am besten an die Empfehlungen der Sicherheitsfachleute der Berufsgenossenschaft, des Betriebes und/oder von sachverständigen Personen ( Freie Sachverständige, TüV, DEKRA etc.).
Kosteneffizienz
Bei der Umsetzung des Projektes darf natürlich nicht vergessen werden, daß die Installation ja auch noch wirtschaftlichen Voraussetzungen genügen muß, damit das ganze Projekt dadurch nicht unsinnig wird.
Es gilt also, mit den Verantwortlichen einen vernünftigen Weg zu finden, der in kurzer Zeit unter Berücksichtigung aller Kriterien zum Erfolg führt.
Umsetzung
Bau- und umweltrechtliche Fragen
müssen vor Ort bei Bedarf mit den lokalen Behörden geklärt werden.
Gefährdungsanalyse und Definition der Ex-Zone
erfolgt durch den Betreiber, evtl. in Zusammenarbeit mit den Sicherheitsfachkräften.
Technische Ausgestaltung der Beschichtungsanlage
erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Anlagen- bzw. Komponetenhersteller unter Berücksichtigung der behördlichen und sicherheitstechnischen Vorgaben.
Technische Ausgestaltung einer Beschichtungsanlage im Container
Für viele Aufgabenstellungen bietet sich eine sogenannte „Containerlösung“ an.
Dabei handelt es sich von der Konzeption her um einen Spritzstand, wie er in Merkblatt
„Absaugung, Lüftung von Lackierräumen und Bereichen/ Begriffsbestimmung Lackiereinrichtungen“ der Berufsgenossenschaft beschrieben ist, erweitert um einen
„Luftleittunnel“, der durch den Container gebildet wird.
Das entsprechende und weitere wichtige Dokumente können Sie auf unserer Website
https://spritzwand.com/richtlinien-und-vorschriften/
einsehen und auch ausdrucken.
Kennzeichnend für eine Beschichtungsanlage der Gattung „Spritzstand“ ist, daß diese
ein „offenes System“ ist und ohne mechanische Zuluftanlage auskommt.
Die Ergänzungsluft für das abgesaugte Luftvolumen strömt aus der Umgebung ( hier: Halle ) nach.
Das Absaug- und Filtergerät besteht aus einer Spritzwand, die an der geschlossenen Kopfseite des Luftleittunnels (Containers) aufgestellt oder eingearbeitet wird.
Die „offene Seite“ ist die entgegengesetzte Türseite, die während des Beschichtungsvorganges geöffnet bleibt. Ein entsprechendes Hinweisschild als Arbeitsanweisung macht auf diese Betriebsbedingung aufmerksam.
Sollte unbefugterweise jemand während des Beschichtungsvorganges die Tür schließen,
würde ein Unterdruck entstehen, der es unmöglich macht, die nach außen angeschlagenen Türen zu öffnen. Zu diesem Zweck wird der Container mit einer Druckausgleichsöffnung versehen, die mit einem Nachströmfilter ausgerüstet ist und gleichzeitig als Not-Tür dient.
Die Container-Installation hat folgende entscheidenden Vorteile und optionale Ausrüstungsmöglichkeiten:
Vorteile
- Kostengünstige Erstellung und Betrieb durch Zuordnung als Spritzstand
- Gerichtete Luftströmung durch Luftleittunnel-Funktion
- Präzise Definition der Ex-Zone durch exakte räumliche Abgrenzung
- Mobile Kompakt-Installation für unterschiedliche Aufgaben
- Installation wird nicht Bestandteil des Gebäudes, dadurch schnelle Abschreibungsmöglichkeit. Anlage bleibt Eigentum des Betreibers.
Optionen
- Bedarfsabhängige Ventiatordrehzahlsteuerung
- Einarbeitung eines Kranschlitzes in die Containerdecke
- Ex-geschütze Beleuchtungseinrichtung
- Druckluftinstallation für Spritzeinrichtung
- Abluftleitung
Installationsbeispiele
Installationsbeispiele finden Sie auf unserer Webpage
https://spritzwand.com/praxis-beispiele/
oder als Direktreferenz bei einem unserer zufriedener Kunden.
Bitte kontaktieren Sie uns.
Im Anhang noch einige Fotos von einer Kundeninstallation in NRW.
Installationshinweise
Unsere Geräte und Komponenten vertreiben wir als Bausätze zur Eigeninstallation.
Die Montage ist fast so einfach wie die eines Keiderschrankes eines bekannten großen schwedischen Möbelhauses.
Die Montage kann auch werksseitig erfolgen (ohne bauseitige Schnittstellen wie Erd-, Maurer-, Dachdecker-, Glaser-
und Elektroarbeiten).
Autor: Joachim Wolf, Wolf Varitec GmbH, 57581 Katzwinkel